Über Jahrzehnte hinweg waren alle Angriffe privater Banken auf Landesbanken und Sparkassen vergebens. Öffentlich-rechtliche Banken galten als Stützpfeiler des deutschen Kapitalismusmodells und waren tief in die Politische Ökonomie der Bundesrepublik eingebettet. Was innenpolitisch unerreichbar schien, gelang schließlich mithilfe der Europäischen Kommission.

Daniel Seikel untersucht, wie die Kommission durch die geschickte Kombination ihrer wettbewerbsrechtlichen Kompetenzen mit gezielten politischen Strategien nach einer langwierigen und harten Auseinandersetzung die Liberalisierung des öffentlich-rechtlichen Bankenwesens in Deutschland erzwang. Ein Ereignis, das im Hinblick auf die Finanzkrise vor allem für die Landesbanken fatale Konsequenzen haben sollte.