Arbeitspapiere
Publikationen
Sfb-Reihen
Oxford Handbook
  English Version  
   
 
Schupperts Staat. Wie beobachtet man den Wandel einer Formidee
   

Es handelt sich bei diesem Aufsatz um eine Replik auf: Gunnar Folke Schuppert, Was ist und wie misst man Wandel von Staatlichkeit? In: Der Staat 47, 3 (2008), S. 325-379.

Unsere Replik auf Folke Schupperts Beobachtungen zum Staatswandel beginnt bei seiner Kritik an unserer Charakterisierung von Staatswandel durch die Metaphern "Zerfaserung von Staatlichkeit" und "Goldenes Zeitalter des Nationalstaats". Wir weisen auf die Vorteile dieser Metaphorik hin, die im Kontrast zu den von Schuppert bevorzugten abstrakteren Begriffen wie Netzwerk und Governance besonders deutlich werden. Wir greifen dann ein zentrales konzeptionelles Thema Schupperts auf: Hat die "Transnationalisierung" politischer Herrschaft eigenständige Bedeutung? Wir schließen uns ferner Schupperts Beobachtung weitgehend an, dass der Staatswandel heute durch zunehmende "Ko-Produktion von Staatlichkeit" seitens staatlicher und nicht-staatlicher Agenten gekennzeichnet ist. Schließlich wenden wir uns Schupperts Beschreibungsformel "Gewährleistungsstaat" zu und fragen, was dieser eigentlich gewährleisten kann. Summa summarum: Dem Wandel der Formidee des Staates wird man konzeptuell wie historisch eher gerecht, wenn man ihn als Zerfaserung des Nationalstaats des Goldenen Zeitalters charakterisiert. Das bezeichnet nicht Zerfall und Niedergang, sondern eine fundamentale Transformation der Architektur von Staatlichkeit.

Genschel, Philipp
Leibfried, Stephan
2008
in: Der Staat 47, 3, S. 357-380.


Weitere Informationen
Externer Link Extern
 
 
   
  TopTop