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The Welfare State and New Challenge From the Back Door
   
Empirische Untersuchungen zum organisatorischen Wandel des Wohlfahrtsstaates in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien seit den 80er Jahren deuten auf einen konvergenten und konsistenten Homogenisierungsprozess hin, der hauptsächlich durch institutionellen mimetischen Isomorphismus angetrieben wird. Die neue Organisationsweise wird zunehmend durch die strukturelle Autonomisierung einzelner Leistungsträger geprägt. Dieser Beitrag argumentiert, dass die Wahrscheinlichkeit der Einführung organisatorischer Autonomie steigt, wenn diese normativ gefördert wird, und zwar unabhängig von der Verschiedenheit institutioneller Rahmenbedingungen und der Art des Wohlfahrtsregimes. Es ist daher Hauptanliegen dieses Arbeitspapiers, die Gemeinsamkeiten und Konvergenzprozesse organisatorischer Strukturen über Länder und Sektoren hinweg zu erklären und die treibende Kraft dieses Homogenisierungsprozesses zu identifizieren. Warum nehmen unterschiedliche Organisationsfelder über verschiedene Länder und Wohlfahrtsregimes hinweg ähnliche Organisationsstrukturen an, ohne dass abgesicherte Belege für ökonomische Effizienzgewinne vorlägen? Die Konvergenz der Organisationsweise von Leistungsträgern unterschiedlicher Wohlfahrtstaaten wird nicht nur durch die ökonomische Globalisierung oder den Anspruch auf Leistungseffizienz vorangetrieben. Vielmehr erklärt sich diese Konvergenz durch das Bedürfnis von Politikern, neue Legitimationsquellen zu erschließen, in einer Zeit, in der politische Verantwortung zunehmend auf Manager verlagert wird. Der vorliegende Beitrag gliedert sich in drei Teile: Zuerst wird die Theorie des mimetischen Isomorphismus erweitert, indem sie zur Erklärung neuer Muster wohlfahrtsstaatlicher Leistungserbringung herangezogen wird. Zweitens wird der Reformprozess der Autonomisierung des Schul- und Krankenhauswesens in Großbritannien im Vergleich zu Frankreich und Italien diskutiert. Im dritten Teil konzentriert sich der Beitrag auf Deutschland. Hier wird empirisch gezeigt, dass der deutsche Fall nicht länger der Kategorie „Immobilisme“ zugeordnet werden kann, am wenigsten im Bezug auf sein Gesundheitswesen. Zuletzt werden die weitgehenden Implikationen organisatorischer Homogenisierung für die TRUDI Konstellation diskutiert (Leibfried und Zürn, 2005).
Nr. 065/2007
Paola Mattei


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