Ausgangspunkt dieses Beitrags ist die Beobachtung, dass seit Anfang der 1990er Jahre intensiv über eine Typologie von Wohlfahrtsstaaten diskutiert wird, eine theoretisch und empirisch fundierte Typologie von Gesundheitssystemen hingegen nicht existiert. In diesem Beitrag wird versucht, eine solche Typologie deduktiv zu entwickeln. Ausgehend von den zentralen Funktionen eines jeden Gesundheitssystems, der Finanzierung, Leistungserbringung und Regulierung, werden die jeweiligen Ausprägungen bestimmt und aus der Kombination verschiedener Merkmalsausprägungen mögliche Typen gebildet. Damit entsteht ein differenziertes Schema, das es nicht nur erlaubt, bestehende Gesundheitssysteme einem Typ zuzuordnen, sondern das auch in der Lage ist, den Wandel von Gesundheitssystemen zu konzeptionalisieren und dabei verschiedene Abstufungen von Wandel (Systemwechsel, Wechsel im System, Niveauverschiebungen) zu unterscheiden. |
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