Arbeitspapiere
Publikationen
Sfb-Reihen
Oxford Handbook
  English Version  
   
 
New Governance Modes for Germany’s Financial Reporting System
   
Im vorliegenden Beitrag werden die in den vergangenen zwanzig Jahren beobachtbaren Wandlungsprozesse in der deutschen Rechnungslegungsregulierung analysiert. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage nach dem Wandel von Staatlichkeit in den Bereichen der Normentstehung, der Normdurchsetzung sowie der Regulierung der Offenlegungspflichten. Zur Untersuchung wird ein Analyserahmen entwickelt, der sich gleichermaßen auf politikwissenschaftliche wie betriebswirtschaftliche Literaturbeiträge stützt. Insgesamt kann im untersuchten Politikfeld eine Hinwendung zu einer stärker gesellschaftlich (societal) getragenen Governance beobachtet werden. Dies geschieht vornehmlich durch Beteiligung privatrechtlich organisierter Akteure bzw. Institutionen. Als Beispiel kann der Rückgriff auf privat gesetzte Rechnungslegung, namentlich die International Financial Reporting Standards (IFRS), in der EU dienen. Der Staat zieht sich aber nicht vollständig zurück. Dies gilt auch für die International Financial Reporting Standards, die zwar privat gesetzte Regeln sind, allerdings erst nach einem Endorsement-Verfahren zu EU-Gemeinschaftsrecht und damit bindend für die Erstellung von Konzernbilanzen kapitalmarktorienter Unternehmen werden. In Teilbereichen erhöht sich sogar – im Vergleich zum „goldenen Zeitalter“ des Nationalstaats – die Intensität der Regulierung. Dies gilt insbesondere für den Bereich der Normdurchsetzung, die traditionell eher gesellschaftlich als staatlich organisiert war.
Nr. 034/2006
Jochen Zimmermann


Download
zip-Datei [Download] ca. 519 kB
pdf-Datei [Download] ca. 571 kB
 
 
  TopTop