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Expanding the Welfare State after the Golden Age: The Case of Switzerland
   
Dieses Arbeitspapier analysiert die Entwicklung des schweizerischen Wohlfahrtsstaates seit Mitte der 1970er Jahre, d.h. nach dem Ende des so genannten Goldenen Zeitalters. Die leitende Frage ist, ob die Schweiz ihre Sozialprogramme in dieser Periode ausgebaut hat oder nicht. Die Entwicklung der schweizerischen Sozialausgaben spricht für einen expansiven Trend, ein Ergebnis, das durch die Untersuchung der Reformen in der Arbeitslosen-, der Kranken-, der Rentenversicherung sowie der Familienpolitik weitgehend bestätigt wird. Zu nennen sind hier vor allem die Schaffung der obligatorischen Arbeitslosen- und Krankenversicherung sowie der beruflichen Vorsorge. Besonders deutlich wurde die schweizerische Familienpolitik ausgebaut, ebenso die Ergänzungsleistungen für bedürftige Rentner der staatlichen Alters- und Hinterlassenenversicherung sowie der Invalidenversicherung. Diese Veränderungen dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch in der Schweiz ein gewisser Rückbau des Wohlfahrtsstaates stattgefunden hat, für den die Erhöhung des Frauenrentenalters in der ersten und zweiten Säule, bedeutsame Leistungskürzungen in der Arbeitslosenversicherung und eine deutlich höhere Selbstbeteiligung der Versicherten in der Krankenversicherung die besten Beispiele sind. Nimmt man all diese Ergebnisse zusammen, unterstützen aber auch die qualitativen Ergebnisse prinzipiell die Vorstellung eines Ausbaus des schweizerischen Wohlfahrtsstaates auch im so genannten "silver age" und widerlegen die Annahme eines systematischen "race to the bottom" in der Schweiz. Bezüglich der Ausgabendaten muss allerdings berücksichtigt werden, dass diese nicht nur einen Ausbau der Sozialprogramme sondern auch sozioökonomische Faktoren - wie niedrige Wachstumsraten und höhere Empfängerzahlen vor allem in der Arbeitslosen- sowie der Rentenversicherung - widerspiegeln.
Nr. 028/2005
Julia Moser


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