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Judicialization in International Security. A Theoretical Concept and some Preliminary Evidence
   
Viele Beobachter stellen eine Judizialisierung von internationalen Streitbeilegungsverfahren fest. Um diesen fortlaufenden Prozess erfassen zu können, stellen wir ein Analyseraster für die Bestimmung des Ausmaßes von Vergerichtlichung internationaler Streitbeilegungsverfahren vor. Danach präsentieren wir vorläufige empirische Ergebnisse der Anwendung unseres Rasters auf das Verfahren und die Praxis der Streitbeilegung im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.

Unserem Konzept zu Folge bedeutet Judizialisierung (Vergerichtlichung) von internationalen Streitbeilegungsverfahren die zunehmende Einbeziehung des normativen Grundsatzes von Unparteilichkeit, also einer Gleichbehandlung von gleichartigen Rechtsverletzungen. Wir verwenden eine abgestufte Skala, die von rein diplomatischen bis zu vornehmlich gerichtsförmigen Verfahren reicht, zur Bestimmung des Grades von Vergerichtlichung beliebiger Streitbeilegungsverfahren. Aus unserer institutionalistischen Perspektive ist es eine empirische Frage, ob – und wenn ja, wann – juridizialisierte Streitbeilegungsverfahren zu einer entsprechenden Praxis der Streitbeilegung führen. Aus diesem Grund untersuchen wir in einem zweiten Schritt die Praxis der Streitbeilegung. Das Ausmaß von Vergerichtlichung des Verfahrens im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen ist weiterhin gering. Nichtsdestotrotz weist bislang der Vergleich der Zeiträume 1974-1983 und 1990-1999 auf eine zunehmende Judizialisierung der Streitbeilegungspraxis im Sicherheitsrat hin.

Nr. 027/2005
Aletta Mondré
Bernhard Zangl


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