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Keeping an Eye on IRIS: Risk and Income Solidarity in OECD Healthcare Systems
   

In den meisten OECD-Ländern haben sich Gesundheitssysteme etabliert, die den allgemeinen Zugang zu umfassender medizinischer Versorgung sicherstellen. Die Finanzierung dieser Gesundheitssysteme hat unterschiedliche distributive Effekte zur Folge. Damit verbundene Gerechtigkeitsfragen wurden über die Messung des Progressivitätsgrades der Finanzierungs-instrumente erforscht. Insbesondere das ECuity-Project hat Progressivitätsindizes von einigen europäischen Staaten und den USA für die späten 1980er und die frühen 1990er Jahre veröffentlicht. Aufgrund der aufwändigen Berechnungsweise mit verschiedenen Individualdatensätzen wurden solche Indizes seither selten veröffentlicht.

Auf Grundlage dieser Studien ist dokumentiert, dass die Finanzierungsquellen der Gesundheitssysteme mit unterschiedlichen redistributiven Effekten verbunden sind. Wir nutzen diese Informationen, um aus Aggregatdaten einen Indikator zu bilden, der Umverteilungswirkungen in der Finanzierungsdimension des Gesundheitssystems abbildet. Dabei unterscheiden wir auf der einen Seite Finanzierungsformen, die eine Umverteilung des Krankheitsrisikos bedeuten und auf der anderen Seite Finanzierungsformen, die eine Einkommensumverteilung einschließen, indem sie höhere Einkommen zumindest proportional stärker belasten. Aus dem Anteil der so charakterisierten Finanzierungsformen entwickeln wir einen Index der Risiko- und Einkommenssolidarität (IRIS).

Ausgehend von einer starken Nachfrage nach Risikoumverteilung, um den Zugang zum Gesundheitssystem bei steigenden Kosten und Bedarfen zu gewährleisten, vermuten wir einen langfristigen Anstieg der Risikosolidarität. Dahingegen könnte die Einkommenssolidarität aufgrund von internationalem Wettbewerb um Investitionskapital schwächer werden.

Diese Annahmen werden für 11 OECD-Länder (Australien, Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Japan, die Niederlande, Kanada, die Schweiz, das UK und die USA) und einen Beobachtungszeitraum von 1970 bis 2009 untersucht.

Nr. 191/2015
Achim Schmid
Pascal Siemsen
Ralf Götze


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