Die Europäische Union ist durch die Finanzkrise an einen kritischen Punkt zwischen Desintegration und verstärkter Integration gelangt. In diesem Papier fokussieren wir auf Letzteres und bilden die (fiskalisch) Vereinigten Staaten von Europa ab. Dabei berechnen wir die optimale EU-Einkommenssteuer und die dadurch implizierten Transferzahlungen zwischen den Mitgliedsstaaten. Der Vergleich unserer Ergebnisse mit den real stattfindenden Transfers zeigt, dass diese viel zu niedrig sind, um die Einkommensunterschiede innerhalb der EU zu reduzieren. Um die Wahrscheinlichkeit einer fiskalischen Integration einschätzen zu können, illustrieren wir Gewinner und Verlierer einer EU-Einkommenssteuer. Wir kommen zu der Schlussfolgerung, dass eine EU-Einkommensteuer nicht implementierbar ist, egal welche Ländergruppe wir betrachten. Außerdem zeigt unsere Analyse das eigentliche Dilemma: eine EU-weite Einkommenssteuer ist schwieriger zu implementieren, je stärker die Einkommensunterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten sind. Dies ist jedoch genau das Szenario, in dem eine fiskalische Integration besonders notwendig ist, um Lebensstandards EU-weit anzugleichen. |
Nr. 185/2014
Laura Seelkopf Hongyan Yang
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