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The Good Internationalist. U.S. Responses to Trade-Offs in Internationalized Security Policy in the 1995 Bosnia Debate
   
Als Vertreter der U.S. Regierung und des Kongresses 1995 über eine militärische Intervention in Bosnien diskutierten, stand nicht nur ein amerikanischer Truppenbeitrag zur Debatte. Das Thema war Anlass für eine grundsätzliche Auseinandersetzung über das Verhältnis zur UNO, zur NATO und darüber, inwieweit friedensschaffende Maßnahmen im Verbund wünschenswert seien. Die Heftigkeit der Reaktionen lässt sich auf Güterkonflikte zurückführen, die mit der Internationalisierung von Sicherheit einhergehen: Zugewinne an Sicherheit durch internationale Organisationen werden abgewogen gegen das nationale Interesse, demokratische Legitimität und Rechtsstaatlichkeit. Obwohl diese Reaktionen Einfluss auf zukünftige Politik nehmen können, sind sie bisher nicht systematisch erforscht worden. Basierend auf einer qualitativen Inhaltsanalyse, liefert dieses Papier einen Überblick über die Reaktionstypen der Bosnien-Debatte. Ich unterteile die Debatte in drei Phasen und zeige, dass die Eigendynamik der Entwicklungen im Balkan die Richtung stärker beeinflusste als Washington. Dennoch entfalteten die vorgebrachten Argumente unabhängig von ihrem direkten Einfluss eine ‚symbolische Kraft‘. Während die UNO stark umstritten war, erwies sich die NATO als kleinster gemeinsamer Nenner, der auf die Kritiker der Internationalisierung disziplinierend wirkte. Um die Intervention zu verteidigen, stellte die Clinton-Regierung Multilateralismus als nützliches Werkzeug dar. Diese Strategie half zwar bei der Vermittlung. Sie erforderte allerdings eine unverbindliche Rhetorik, die den Gegnern internationaler Sicherheitspolitik über die Debatte von 1995 hinaus Argumente lieferte.
Nr. 176/2013
Katharina Emschermann


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