Arbeitspapiere
Publikationen
Sfb-Reihen
Oxford Handbook
  English Version  
   
 
Magic Mirror on the Wall, who in the World is Legitimate After All? Legitimacy Claims of International Institutions
   
Die Legitimität internationaler Institutionen stellt sowohl hinsichtlich der Konzeptualisierung als auch hinsichtlich empirischer Ergebnisse ein umstrittenes Thema dar. Dieser Beitrag stellt ein relationales Konzept von Legitimität vor, das Selbstrechtfertigungen von Herrschern genauso in den Blick nimmt wie den Legitimitätsglauben der Beherrschten. Die in diesem Papier vorgestellte top-down Perspektive auf Legitimationsprozesse beleuchtet einen unterentwickelten Aspekt in der bisherigen empirischen Legitimitätsforschung: Die Selbstlegitimationen politischer Eliten. Die Analyse derselben trägt zu einem besseren Verständnis von Herrschaftspraktiken bei und zeichnet ein genaueres Bild von Legitimationsprozessen. Durch ihre Selbstlegitimationen sind sie bemüht, die öffentlichen Bewertungen über die durch sie vertretenen Institutionen positiv zu beeinflussen. Selbstlegitimationen werden kommunikativ vermittelt und können deshalb diskursanalytisch untersucht werden. In diesem Kontext kommt Medien eine Schlüsselrolle zu. Sie stellen eine diskursive Arena dar, in der sowohl positive als auch negative Bewertungen politischer Ordnungen vorgenommen werden und in der die politischen Herrscher versuchen, sich zu rechtfertigen. Die konzeptionelle und theoretische Verbindung zwischen Legitimität, Selbstlegitimationen und Diskursanalyse wird im ersten Teil des Papiers entwickelt. Im zweiten Teil des Papiers wird unsere Konzeptualisierung von Selbstlegitimationen empirisch illustriert. Unsere explorative Studie von Selbstlegitimationen von Repräsentanten dreier internationaler Institutionen (EU,G8 und UN) im medialen Diskurs basiert auf einer großen qualitativen Datengrundlage, welche den Legitimitätsdiskurs in jeweils zwei Qualitätszeitungen in vier westlichen Demokratien (GB, US, DE und CH) über einen Zeitraum von zehn Jahren erfasst. Unsere empirischen Ergebnisse zeigen, dass internationale Institutionen nicht nur Adressaten von Legitimitätsforderungen sind, sondern durch Selbstlegitimationen aktiv zu ihrer eigenen Legitimierung beitragen.
Nr. 169/2013
Dominika Biegon
Jennifer Gronau
Henning Schmidtke


Download
zip-Datei [Download] ca. 677 kB
pdf-Datei [Download] ca. 745 kB
 
 
  TopTop