Bei der Wahl zwischen unterschiedlichen Formen der friedlichen Streitbeilegung betreiben Staaten forum shopping. Als rationale Akteure wägen sie ab, ob sie einen Konflikt durch bilaterale Verhandlungen, politische Streitschlichter oder gerichtlich beilegen wollen. Die Kombination aus den Beweggründen einer Regierung und forenspezifischen Eigenschaften bestimmt die Wahl zwischen den verschiedenen Foren. Diese Arbeit entwickelt einen vergleichenden Untersuchungsansatz, der (1) die Erfolgsaussichten, (2) den innenpolitischen Spielraum und (3) die Herstellung internationaler Sichtbarkeit als grundlegende Motive einander gegenüberstellt. Der Konflikt zwischen Nicaragua und Honduras über die Festlegung der gemeinsamen Seegrenze dient als Testfall. Die empirische Untersuchung bekräftigt die Grundannahme von forum shopping, nämlich dass Streitparteien dasjenige Forum wählen, in dem sie die besten Erfolgsaussichten vermuten. |
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