Wie kommt es, dass internationale Vergleichsstudien bestimmte Staaten substantiell beeinflussen andere jedoch nicht? Am Beispiel der OECD PISA-Studie untersucht dieses Arbeitspapier den Einfluss von Rankings und Ratings (R&R) auf nationale Bildungspolitiken. Wir argumentieren, dass R&R besonders dann einen Einfluss entfalten, wenn der evaluierte Gegenstand zum einen als entscheidender Politikbereich verstanden wird und wenn gleichzeitig eine Diskrepanz zwischen nationaler Selbstwahrnehmung und empirisch erzieltem Ergebnis besteht. Nach Darstellung der Medienreaktionen in 22 OECD-Ländern wird unsere Argumentation am Beispiel von zwei gegensätzlich reagierenden Ländern illustriert: Deutschland und den USA. Während in Deutschland die negativen PISA-Ergebnisse zu einem umfassenden Bildungsdiskurs und zu massiven Bildungsreformen geführt haben, zeigten die USA keine öffentliche oder gar politische Reaktion auf ihre ebenfalls negativen Resultate. |
Nr. 139/2010
Kerstin Martens Dennis Niemann
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