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Behemoth als Partner und Feind des Leviathan. Zur politischen Ikonologie eines Monstrums
   
Zu den mächtigsten Bildern des Alten Testamentes gehören die beiden Monstra des Leviathan und des Behemoth, die Gott vor dem aufbegehrenden Hiob erscheinen läßt, um seine Macht zu demonstrieren. Während das Symbol des Leviathan als hobbesches Urbild des modernen Staates immer wieder erforscht worden ist, trifft dies auf den Behemoth weniger zu. Ausgehend von William Blakes Darstellungen der beiden Monstra versucht der Artikel in groben Zügen eine Geschichte des Mit- und Gegeneinanders der beiden Untiere des Buches Hiob zu verfolgen. Beide besaßen immer auch eine politische Bedeutung: als Antipoden zum ägyptischen Horus, als apotropäische Verkörperungen des Antichristen und des Teufels im Mittelalter und als oppositionelle Bestien des Staatsfriedens und des Bürgerkriegs bei Hobbes. Mit Blick auf das zwanzigste Jahrhundert verfolgt der Essay, wie Behemoth und Leviathan gleichsam die Fronten wechselten und wie mit der Schreckensminderung des Leviathan auch der Behemoth zivile Züge bekam, wie schließlich aber die Rückkehr des Staates eine Rückkehr zur Strenge des alttestamentlichen Textes erwarten läßt.
Nr. 098/2009
Horst Bredekamp


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