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Teilprojekt D6: Der Wandel des Staates als Arbeitgeber: Rollen- und Selbstverständnis öffentlich Beschäftigter und ihre Interessenvertretung im internationalen Vergleich
 
Projektleitung   Gottschall, Karin
 

Im Zuge der Privatisierung vormals öffentlicher Aufgaben und einer an Zielen des New Public Management orientierten Umstrukturierung öffentlicher Verwaltung wird öffentliche Beschäftigung länder- und sektorenübergreifend am privatwirtschaftlichen Typus des "Dienstleisters" neu ausgerichtet. Gleichzeitig wird das ursprünglich am "Staatsdienertypus" orientierte öffentliche Beschäftigungsregime zunehmend in Frage gestellt. Wie die Ergebnisse der ersten Untersuchungsphase des Projektes zeigen, liegen trotz dieser Konvergenz Unterschiede im Ausmaß des Wandels vor, die auf länderspezifische institutionelle Rahmenbedingungen und Verwaltungstraditionen zurückzuführen sind. So weist in einigen Ländern öffentliche Beschäftigung noch immer erhebliche Unterschiede zur privatwirtschaftlichen Regulierung auf und ist eher am Idealtyp des Staatsdieners orientiert, während Reformen in anderen Ländern zu einem erheblichen Wandel und einer Ausrichtung am Ideal des Dienstleisters geführt haben. Zudem variiert das Ausmaß der Angleichung an privatwirtschaftliche Beschäftigungsverhältnisse nach Sektoren. Im Ergebnis werden ursprünglich relativ einheitliche und privilegierte öffentliche Beschäftigungsregime heterogener und verlieren ihre Vorbild- und Integrationsfunktion für nationale Arbeitsmärkte. Die Nachhaltigkeit dieses Wandels wird wesentlich davon abhängen, inwieweit die Beschäftigten und ihre Interessenvertretungen diese Veränderungen mittragen.

Bisher liegen nur wenige Erkenntnisse über die Sichtweise öffentlich Beschäftigter zu den Veränderungen ihrer Beschäftigungsregime vor. Hier setzt die zweite Projektphase (2011-2014) an. Mit dem bewährten sektor- und ländervergleichenden Forschungsdesign – Polizei, Abfallentsorgung und Energieregulierungsbehörden in Deutschland, Frankreich, Schweden und Großbritannien – wird auf der Grundlage von Sekundäranalysen, einer Panelumfrage und Fallstudien nach der Wahrnehmung des Wandels durch die öffentlichen Bediensteten und ihre Interessenvertretungen gefragt: Welche Auswirkungen hat das gewandelte Beschäftigungsregime auf berufliche Ansprüche und Werthaltungen der öffentlich Bediensteten? Sehen sich die Beschäftigten als marktorientierte Dienstleister oder immer noch als gemeinwohlorientierte Staatsdiener? Wie reagieren die traditionell starken Gewerkschaften? Inwieweit nehmen sie veränderte Beschäftigungsverhältnisse und Interessenlagen als Herausforderung wahr? Welche Organisations- und Handlungsziele werden gegenüber den Mitgliedern und dem Arbeitgeber verfolgt?

Im Ergebnis wird das Projekt darüber Aufschluss geben, inwieweit die Bereitstellung öffentlicher Güter noch durch öffentliche Beschäftigte als besondere Beschäftigtengruppe erfolgt und dem Staat als Arbeitgeber (weiterhin) eine sozialintegrative und normative Vorbildfunktion zukommt.

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Abschlussbericht 2015
Publikationsliste
Projektantrag 2011-2014
Verlauf der Forschungsphasen 2008-2014
Projektantrag 2008-2010

 
       
 
   
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