In unserer ersten Förderphase von 2007 bis 2010, der zweiten Sfb-Phase, haben wir den Wandel staatlicher Grenzpolitiken am Beispiel der USA, Österreichs und Finnlands untersucht. Unser Hauptergebnis: Diese Länder organisieren Kontrolle immer weniger einzelstaatlich, vielmehr setzen sie ihre Kontrollinteressen zunehmend über internationalisierte Grenzregime durch. Dabei haben wir in den drei Fallstudien ähnliche Entwicklungen beschrieben und sie durch Antriebskräfte wie Globalisierung, Prozesse der Supranationalisierung, Sicherheitsinteressen, Migrationsdruck und die weltweite Diffusion liberaler Menschenrechtsnormen erklärt.

In der kommenden Phase beschäftigen wir uns mit den Folgen dieser veränderten Konstellation von Staatlichkeit. Unser Fokus liegt a) auf der globalen Verteilung von Mobilitätschancen von Bürgern aller möglichen Herkunftsländer bei kurz- und langfristigen Aufenthalten in den OECD-Staaten (Outcome), die wir für die Jahre 1970 und 2010 untersuchen; und er liegt b) auf den Reaktionen von kollektiven Akteuren und Bürgern auf die Veränderung von Kontrolle, die wir in den Ländern unserer bisherigen Fallstudien erforschen (USA, Österreich, Finnland). Im Mittelpunkt unseres Forschungsinteresses stehen zwei Fragen: Hat die Internationalisierung der Grenzregime, erstens, zu einer Standardisierung der Einreisebedingungen in die OECD-Länder geführt, sodass ein vereinheitlichtes OECD-Mobilitätsregime im Entstehen begriffen ist, und welche Determinanten liegen dieser Entwicklung ggf. zugrunde? Zweitens möchten wir wissen, ob die Internationalisierung dazu geführt hat, dass kollektive Akteure und Bürger eine Veränderung bei der Bereitstellung der normativen Güter Sicherheit, Wohlfahrt und Rechtsstaatlichkeit wahrnehmen, wie sie darauf reagieren (Depolitisierung versus zunehmende Politisierung?) und ob ihre Reaktionen zu einer Stabilisierung der neuen Grenzregime beitragen.

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Abschlussbericht 2015
Projektantrag 2011-2014
Verlauf der Forschungsphasen 2007-2014
Projektantrag 2007-2010